IL TEATRO ROMANO DI CASTELLONE

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tipologia : Opere Maggiori
accessibilità : luogo pubblico

Das rőmische Theater von Castellone

 

Eine archäologische Stätte, die in ein Wohnviertel umgewandelt wurde

 

Geschichte, Legende und Hypothese

 

Wir wissen, dass sie in der augusteischen Zeit des 1. Jahrhunderts v. Chr.  erbaut wurde und der Legende nach, fand hier am 2. Juni 303 n. Chr. auf Befehl des römischen Kaisers Maximian das Martyrium des Heiligen Erasmus statt.

 

Es liegt im  “Borsale”- Gebiet, westlich von Castellone und südlich der Abtei von S.Erasmo, die bis 1500 von Benediktinermönchen verwaltet und dann bis Ende 1700 von Olivetanermönchen abgelöst wurde.

 

Wie fast alle rőmische Theater,   so wurde auch die  “cavea” (Zuschauerraum) des Theaters  von den Erbauern auf den Hang des Hügels von Castellone gebaut, damit die Zuschauer nach Süden zum Meer blicken konnten und sicher durch ein spezielles “velarium” geschützt wurden.

 

Die Kanzel musste 1,50 m. hoch, 24 m. lang und 6,60 m. tief sein, mit einer “Szene”, die an der Rückseite einen Gang hatte, der in zwei Seitenräume führte, die als Bühnenlager dienten.

Vermutlich erlitt es seine letzte Zerstörung im Jahr 1532 durch die Türken zusammen mit der Abtei S.Erasmo, die dann von der benediktinischen Leitung an die “Olivetanische” überging.

 

Dies ist die Geschichte des römischen Theaters von Castellone mit einer kurzen Erwähnung der Volkslegende, die besagt, dass dort der Bischof St. Erasmo gepeinigt  wurde.

 

Von hier aus können wir nur Vermutungen anstellen, die sich auf das stützen, was Pasquale Mattej über das “Tor” geschrieben hat.   Er soll es gesehen haben  und das dann zu der Bezeichnung “gliu cancieglie” führte, wie heute noch der Theaterbezirk in Castellone genannt wird.

Was mich immer wieder erstaunt hat, ist, dass niemand ein bisschen Tinte auf das schöne und imposante “barocke” Wappenportal verschwendet hat, das den Eingang des Theatergeländes darstellt. Dieses Portal gibt uns mit Sicherheit einen weiteren Hinweis auf die Geschehnisse der letzten drei Jahrhunderte. Hőchstwahrscheinlich wurde es zwischen  1500 und 1700 eingebaut.

 

Leider hat sich  das Wappen im Laufe der Jahrhunderte abgenutzt, aber ich denke, dass es von den Olivetanermönchen angebracht worden sein könnte, weil sie  von 1492 bis 1785 Eigentümer des gesamten   “Borsale”- Gebiet waren.

 

Dieses Gebiet, in dem sich das Theater befindet, erstreckte sich damals von der Abtei S. Erasmo bis zur Via Appia, wo sich eine zweite Tafel “Olivetana” befindet, die die südliche Grenze des gesamten Klosterbesitzes anzeigt (siehe meinen Beitrag vom 26. August).

 

Dasselbe Gebiet wird bereits in einer Urkunde von 1355 als “Lu borsaro” in der Nähe eines anderen Besitzes des genannten Klosters und der Ölműhle …..” bezeichnet.

Diese Ölműhle  muss zur Abtei gehört haben, die ab 1468 zu einer „Kommende“ wurde, die zunächst vom Kommendatoriumsabt Giovanni Gattola und dann vom „ewigen“ Abt Giuliano della Rovere von 1472 bis 1491 auf Anordnung von Papst Sixtus IV. geleitet wurde. In einer anderen Urkunde von 1472 wird ein Weinberg an einem Ort namens „Lo Borsale, vicino alli beni del detto Monastero … e alla strada pubblica“ (Borsale in der Nähe vom Klostergut……und der őffentlichen Straβe) erwähnt. Um auf das Portal zurückzukommen, muss derjenige, der es erbaut hat, notwendigerweise der Besitzer des Grundstűckes und der Überreste des Theaters gewesen sein. Die  Überreste des Theaters wurden laut  Angaben von einem „einzigen“ Geist verändert , der notwendig war, um eine imposante Architektur und vor allem einen homogenen Stil zu schaffen.

Dies führt uns zu der Hypothese, dass das gesamte Gebiet des „Borsale“ und der archäologischen Stätte mit großer Wahrscheinlichkeit einer einzigen Person oder einer Gemeinschaft angehörte, die es in eine Unterkunft für die Mönche umgewandelt haben könnte, vielleicht sogar in Erwartung des Wiederaufbaus der Abtei. Diese Abtei wurde 1532 von den Türken auf dem Rückweg von Fondi stark beschädigt. Unter anderem sollte die  schöne Giulia Gonzaga entfűhrt werden und als Geschenk dem Sultan Suleiman I., genannt der Prächtige űbergeben werden. Nach Instandsetzung der Abtei könnten die „Olivetaner“ vielleicht beschlossen haben, die gesamte Fläche des Theaters an mehrere Personen zu verkaufen. Sie trennten das Theatereigentum von diesem  „Borsale“,  einschließlich der neuen Teile, die uns durch die „media e summa cavea“, űberliefert wurden. . Deshalb wurde es notwendig, das Tor am Portal abzuschaffen, das bis dahin einen privaten Bereich abgrenzte, so laut Mattej.  Aus den in der Abtei aufbewahrten Dokumenten haben wir erfahren, dass die Abtei eine zeitlang auch Militärkaserne war. Das Gleiche gilt hőchstwahrscheinlich auch fűr die Baustruktur, die auf das  Theater stűtzt. Schon früher, in einer Urkunde von 1464, als Abt Giovanni Gattola Abt war, wird in Castellone auf einen Ort namens „La Guardia“ hingewiesen. Mattej selbst bringt in einer seiner Schriften den Garten, der als „della Guardia“ bekannt ist, immer mit dem gewissen „Borsale“ zusammen, in dem sich die Überreste des Theaters befanden.

Der bereits erwähnte Verkauf an Dritte könnte zwischen 1600 und 1700 von einem Abt von S.Erasmo unter Aufsicht der Olivetani vorgenommen worden sein. Dies sind natürlich Hypothesen, von denen ich hoffe, dass sie durch eine nicht unmögliche Forschung im Grundbuch oder vielleicht durch die Entdeckung einer Übertragungsurkunde, die in derselben Kirche S. Erasmo in Castellone aufbewahrt wird, bestätigt werden können. Persönlich erhoffe, ich mir viel auf diesem zweiten Weg mit Hilfe des ehemaligen Pfarrers von S. Erasmo Don Antonio Punzo, der mir schon bei mehreren Recherchen in den Archiven der heutigen Kirche von S. Erasmo geholfen hat.

Mehrere Leser wiesen mich auf weitere römische Stätten hin, die zu den sieben von mir aufgeführten hinzukommen sollten.

Offensichtlich hatte ich mich darauf beschränkt, die auffälligsten Zusammenhänge bezűglich der Anzahl der Gebäude und der Anzahl der untergebrachten Personen zu erőrtern.

Tatsächlich sind die Zusammenhänge űber  Formia fűr diejenige, die nicht aus dieser Stadt stammen, eher unbekannt.   Seit dem dritten Jahrhundert v. Chr. war Formia römisch und im zweiten Jahrhundert Kolonie “Adrianea”.

Deshalb mőchte ich mit diesem Artikel auch die  Meinung vieler formianischer Bürger  mit Details bereichern, die ihnen vielleicht  entwichen sein kőnnten.

Auf den Fotos Nr. 1 und 2 wollte ich lediglich hervorheben, wie die Gestalt des Theaters sein musste, das auf das unterliegende Forum ausgerichtet war. Eigentlich Hauptgrund dieses Post.

Aus der Krümmung des Geländes wurde errechnet, dass die „Szene“ (Bűhne) des Theaters eine Länge von ca. 25 m haben musste, mit einer „Hinterbühne“, die sich auf der gesamten Straße entwickelte. Mit Sicherheit reich an Funden jeder Art, weil sie bis  vor etwa zehn Jahren „Via Anticaglie“ genannt, aber dann in „Via Umberto Scipione“ umbenannt wurde.

Die Wohnungen im Inneren der Theaterstruktur sind nicht nur die einundzwanzig Wohnungen des weißen Gebäudes (Foto Nr. 3), ein offensichtliches Überbleibsel  eines Drittels der „summa cavea“.

Zahlreiche Wohnräume befinden sich in mindestens zwanzig weiteren Gebäuden (Fotos Nr. 4 -5-6-7), einige von großen Ausmaßen, die sich an den Seitenstrukturen, an der Fassade und auf der „Bühne“ des ursprünglichen Theaters aus der augusteischen Zeit befinden.

Wie Sie auf den Fotos gut sehen können, sind auf der Ostseite der Via dei Gradoni del Duomo und auf der Südseite in der ehemaligen Via Anticaglie viele Gebäude entstanden. Andere finden wir an der Grenze des “Borsale-Gebiet”, und wieder andere noch innerhalb der gesamten ursprünglichen Anlage.

Tatsächlich handelt es sich um einen Stadtteil von Formia, in dem nicht weniger als dreihundert Menschen in über siebzig Wohnungen leben, ohne die zahlreichen Strukturen im Erdgeschoss zu berücksichtigen, die heute als Lager- und Büroräume dienen. In der nachrömischen Zeit wurden diese Wandelgänge aber sicherlich auch als Wohnräume genutzt.

Mit Ausnahme des Gebäudes an der Ecke Via Anticaglie und Via Gradoni del Duomo, das nach dem Krieg erbaut wurde, weisen alle anderen deutliche Spuren von Mauern in „opus reticolato“, gewölbte Räume, Säulen, Zisternen und andere Merkmale auf. Alles Indizien, die eine Theaterkulisse aus Rőmerzeit vermuten lassen.

In diesen unterirdischen Räumen hätte sich, so laut  einem Brief des Papstes Gregor des Großen aus dem VI. Jahrhundert n. Chr., das Martyrium  des heiligen Erasmus, Bischof von Antiochia und Formia, ereignet haben. Ja, und laut den Űberlieferungen soll er sogar hier bestattet worden sein.

Dies ist also das römische Theater von Formia, auch „Gliu Canciegl” genannt. Es  ist  wirklich ein repräsentatives Beweisstűck,  wie man  eine archäologische Stätte aus der Römerzeit wiederverwenden kann.

Raffaele Capolino

 

Besonderheit:  IN ITALIEN GIBT ES  INSGESAMT SIEBEN RÖMISCHE THEATER UND  AMPHITHEATER, DIE ALS BEHAUSUNGEN GENUTZT WERDEN.

Teatro di Formia

Teatro di Sepino

Anfiteatro di Venafro

Anfiteatro di Pollunzo

Anfiteatro di Lucca

Teatro di Marcello a Roma

Teatro di Pompeo a Roma

 

 

 

 

Raffaele Capolino

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